28. März 2008

> Das Sri Yantra und der Stern Davids: Verbundenheit im ewigen Augenblick


Im Januar, während meiner Indienreise, habe ich meine spontane Schau von zwei Dreiecken beschrieben, die sich schliesslich in einer Figur verschränkten, ähnlich dem indischen Sri Yantra (Symbol für das Göttliche) und dem Stern Davids (Symbol des Judentums). Gestern sprach mich Annette Kaiser darauf an und fragte nach meinem Verständnis dieses Diagramms. Meine Verdeutlichungen habe ich in aufrechter Schrift in den kursiv dargestellten Textauszug hineingestellt.

Ob diesem Frieden lacht mir das Herz, dessen Waerme ich schon beim Fruehstueck gespuert habe, als ich einem anderen Gast von meiner beglueckenden Arbeit erzaehlte; und ich weiss, dass diese Herzenswaerme meiner innersten Quelle entspringt. Nun ist es, wie wenn die ganze Welt um mich, auch von dieser Herzenswaerme erfuellt waere: wo ich hinschaue, schwingt es mir so entgegen. Das ist die Basis eines imaginaeren Dreiecks: die Resonanz des Einen in meinem Herzen am einen, die Resonanz des Einen in der Umwelt am anderen Ende. Und darueber die Spitze: der eine, ungeteilte Urgrund. Und wieder saugt mich die Erfahrung unwiderstehlich in sich hinein. Ich bin alle drei zugleich, kann vom einen ins andere wechseln oder ganz im Dreieck sein.
Die Herzverbindung von Innen- und Aussenwelt bildet die Basis des Dreiecks, das Eine die Spitze.

Dann mache ich mich auf den Abstieg von der Huegelspitze und setze mich etwas weiter unten nieder. Auf den bequemen Baenken unter schattigen Baeumen, ein Aussichtsplatz, der wohl vor vielen Jahren von entdeckungsfreudigen Englaendern angelegt wurde. Wie ich so vor dem alten Tisch sitze und auf die Tischflaeche sehe, tritt mir ein weiteres Dreieck vor Augen. Wieder die gleiche Horizontale: vom Herzen in mir zum Herzen in der Welt, doch diesmal ist seine Spitze nach unten gerichtet. Das Bild meint die Ausrichtung dieser inneren Verbundenheit auf den aktuellen Augenblick, auf das Denken und Handeln in der Gegenwart.
Bei diesem, auf dem Kopf stehenden Dreieck bildet wieder um die Herzverbindung zwischen aussen und innen die Basis; die nach unten gerichtete Spitze meint das JETZT in der dualen Welt unseres Alltags.

Schliesslich verschiebt sich das nach unten ausgerichtete Dreieck nach oben, so dass das Bild zweier ineinander verschraenkter Dreiecke entsteht: eines zeigt mit der Spitze nach oben, das andere nach unten. In Indien ist das Bild als Shri Yantra bekannt; wir kennen es auch als Davidsstern. Es wird fuer mich von nun an eine neue, von eigener Erfahrung getrankte Bedeutung haben.
Wenn sich die Dreiecke ineinander verschränken - wie eben im Sri Yantra oder im Davidstern - steht dies für mich als Gleichzeitigkeit der Ausrichtung auf das ewige, unendliche Eine und den gegenwärtigen Augenblick in der dualen Welt. Ein Symbol für das Leben aus dem Einen in der Gegenwart: ewiger* Augenblick!

(*Ewig: nicht im zeitlichen Sinn - Chronos - verstanden, sondern eben als mit der Ewigkeit verbundener Augenblick)

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